Gestern erreichte mich ein Anruf von einem Herrn, sagen wir mal Herr K., welcher als Hobby eine Info- und Berichterstattungsseite über Pferde betreibt. Die Seiten dürften so um die 40.000 Besucher im Monat erreichen. Im Prinzip ging es bei dem Gespräch darum, dass dieser wissen wollte, wie er die monatlichen Kosten senken kann, da dieser alles aus eigener Tasche bezahle. Auf die Frage hin, ob er denn kein Einkommen mit den Seiten generiere, war dieser einmal kurz verdutzt, und meinte, dass er nichts verkaufe, und keine Werbung schaltet, um den seriösen Charakter seiner Webseiten nicht zu zerstören.
Nun, jetzt war einmal ich leicht verwirrt, wo schadet es denn einer seriösen Webseite, wenn man dezent Werbung einblendet?
Daraufhin folgte seitens Herrn K. ein längerer Monolog mit den verschiedensten Argumente, welche ich nur kurz stichwortartig wiedergeben möchte.
… es gehört sich nicht …,
… Banner verschandeln das Layout …,
… ist doch nur für kommerzielle Seiten …,
… stellt den Betreiber als Kapitalist dar…,
… weiss nicht für welches Unternehmen er werben solle …,
… Pay-Per-Click Anbieter sind unseriös und bringen nichts …,
… Betreiber von Partnerprogrammen zahlen selten aus …,
… Comunity-Mitglieder werden abwandern …,
usw.
Der gute Mann war total verunsichert und hatte wenig bis keine Ahnung über die verschiedensten Werbeformen. Kein Wunder, das Internet ist voll solchen Leuten. Die preisen das oftmals auf ihren Webseiten an, dass sie keine Werbung schalten, weil diese ach so seriös sind.
Nun musste ich Herrn K. mal aufklären über den Einsatz von Werbemitteln. Nicht die Werbung mache einen seriösen Eindruck aus, sondern deren Einsatz. Wenn eine Webseite zugepflastert ist mit den verschiedensten Werbebanner, im schlimmsten Fall mit rotierenden und blinkenden Bannern, so ist es nicht verwunderlich, dass diese Seite unseriös aussieht.
Werbung muss dezent geschaltet werden und auch optisch zum Erscheinungsbild der Webseite passen. Die idealste Werbeform sind daher Text-Inserate.
Es folgten noch einige Erörterungen und Fallbeispiele, dass selbst Webseiten mit Werbung auch von der Community als seriös angesehen werden. Zum Teil noch zögernd stimmte Herr K. den Überlegungen zu.
Jetzt war es an der Zeit den ursprünglichen Gedanken des Herrn K. bezüglich Kapitalist ein bisschen zu zerstreuen. Dafür war eigentlich nur eine kleine Frage notwendig.
Wie kommt man dazu, dass man sein Wissen gratis publiziert, mehrere Stunden in der Woche damit verbringt Informationen zu sammeln, die Webseite zu erweitern, Fragen im Forum beantwortet, etc. und dann noch dafür zahlen muss, dass jeder kostenlos die Webseiten benützen kann?
Da ist es nur gerecht, wenn wenigstens die Selbstkosten gedeckt sind. Bleibt mehr übrig auch gut.
Nun war Herr K. Feuer und Flamme. Sofort wollte er wissen, welche Werbemitteln ich ihm empfehlen würde, und wie er diese am besten platziere.
Jetzt musste ich Herrn K. einmal kurz einbremsen, und erklärte ihm, dass ich ihm sicherlich helfen kann, aber vorerst einmal seine Webseiten, Suchwörter, Verweildauer und den Traffic näher analysieren muss, um die ideale Werbeform für seinen Bedarf zu finden.
Aber das koste natürlich etwas, ich muss ja selbst sehen, wie ich zu meinen Einkommen komme. Nach einem ersten Kostenvoranschlag, der Beschreibung aller Leistungen und nach insgesamt einem einstündigen Telefonat, hatte ich einen neuen Kunden.
Nächste Woche werde die vorgeschlagenen Werbeformen näher beschrieben und warum diese gewählt wurden. Vielleicht geht sich bis dahin schon eine erste Zwischenbilanz aus.
Klingt nach Bildblogger… 😉 Aber schön dezent, deine Formulierungen.
Wieso Bildblogger?
Was ist mit denen? Suchen diese etwa auch Vermarktungsstrategien?
Muss da schnell mal schauen, ob ich da nichts verpasst habe 😉
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